Der Einsatz der Zeche Mont Cenis und der Westfälischen Straßenbahn GmbH in Sachen Güterverkehr war überaus erfolgreich. Schon bald konnten zwei weitere Abnehmer für Sodinger Gasflammkohle in Witten gewonnen werden: die Wittener Hütte AG und die Wittener Stahlformgießerei GmbH.
Da der Kohlebunker der Zeche Mont Cenis nicht ausreichte, wurde die Kohle für diese Kunden im Frühjahr 1918 mit Fuhrwerken der Zeche zunächst auf das Gelände des Betriebshofes der Straßenbahn Herne – Sodingen – Castrop gebracht und dort in Selbstentlade-Güterwagen der Westfälischen Straßenbahn GmbH umgeladen.
Es ist im Rückblick schwer vorstellbar, wie der Güterumschlag auf dem engen Betriebshofsgelände bewerkstelligt werden konnte.
In Witten wurde die Kohle auf der Straße entladen und dann per Hand in bereitstehende Pferdefuhrwerke umgeladen. Diese Arbeiten sind hier auf dem Beitragsbild dokumentiert (Westfälische Straßenbahn GmbH). Sie wurden zumeist nachts durchgeführt, um den Linienverkehr nicht zu beeinträchtigen.
3.250 Tonnen Kohle wurden 1918 von der Wittener Hütte AG bezogen. 710 Tonnen erhielt die Wittener Stahlformgießerei.
FÜR DIE SEIFENINDUSTRIE
Wie lange der umständliche Weg des Kohleumschlags für die Wittener Hütte und die Stahlformgießerei auf dem Sodinger Straßenbahn-Betriebshof, der selbst keinen Lagerplatz sondern nur das Gleisvorfeld hatte, beschritten wurde, ist nicht dokumentiert.
Vielmehr darf angenommen werden, dass die Kapazität der Umschlaganlage an der Zeche Mont Cenis schon bald erhöht wurde. Denn bereits im August kam ein neuer Kunde in Witten hinzu: Die Märkische Seifenindustrie GmbH in Annen.
Die erste Kohlelieferung vom Kohlebunker der Zeche Mont Cenis erfolgte am 10. Juli 1918. Im August 1918 erhielt die Seifenindustrie ein eigenes, von der Strecke nach Annen abzweigendes Anschlussgleis, über das bis zum Jahresende bereits 2.000 Tonnen Kohle aus Sodingen angeliefert wurden.