IN HERNE

Hätte es in den 1920er- und 1930er-Jahren schon viele Verkehrsfreunde gegeben – sie wären nach Herne gefahren. In keiner anderen Stadt des Ruhrgebiets waren gleichzeitig so viele Verkehrsunternehmen tätig.

Die von Siemens und Halske betriebene Straßenbahn Bochum – Herne war das erste Straßenbahnunternehmen in Herne. Sie war die Keimzelle der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG – auch wenn die Stammstrecke Bochum – Herne erst viele Jahre nach der Eröffnung auch gesellschaftsrechtlich in die BOGESTRA eingegliedert wurde.

Die Straßenbahn Herne – Baukau – Recklinghausen eröffnete die zweite Straßenbahnstrecke in der Stadt.

1908 wurden Baukau und Horsthausen nach Herne eingemeindet. In Rechtsnachfolge der Gemeinde Baukau wurde Herne Miteigentümer der Kommunale Straßenbahn-Gesellschaft Landkreis Gelsenkirchen. Sie stellte eine Verbindung von Baukau über Eickel, Hordel und Günnigfeld nach Wattenscheid und Höntrop her.

Gemeinsam mit den Gemeinden Sodingen und Castrop gründete die Stadt Herne die Straßenbahn Herne – Sodingen – Castrop. Ziel war es, die Ortschaften im Osten der Stadt mit einer leistungsfähigen Verbindung zu erschließen.

Eine vollkommen eigene Gründung war die Straßenbahn der Stadt Herne, mit der eine Verbindung nach Gerthe hergestellt wurde.

Die im Mai 1912 gegründete Westfälische Straßenbahnen GmbH übernahm die Betriebsführungder Straßenbahn der Stadt Herne und der „Kommunalen“ und war damit ein weiteres Verkehrsunternehmen in der Geschichte der Stadt.

1939 wurde die Straßenbahn Herne – Recklinghausen in die Vestischen Kleinbahnen GmbH integriert. Aus diesem Unternehmen ging 1940 die Vestische Straßenbahn GmbH hervor.

Aus der engen Nachbarschaft der Verkehrsunternehmen entwickelte sich in den 1920er-Jahren ein umfangreicher Gemeinschaftsverkehr.

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Das Beitragsbild, eine Postkarte aus dem Jahr 1919, zeigt, worauf Herne Anfang der 1920er-Jahre stolz war. Dazu gehörten die Zechen – hier stellvertretend repräsentiert durch die Zeche Mont-Cenis in Sodingen, das Freizeitangebot, aber auch eine modern ausgestattete Innenstadt (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld).

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