CASTROP-RAUXEL

Am 1. April 1926 ging aus der Stadt Castrop und den Gemeinden des Amtes Rauxel die neue Stadt Castrop-Rauxel hervor. Obwohl es keine Gleisverbindung nach Rauxel gab, änderte die Straßenbahn ihren Namen zeitgleich in Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel.

Im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Ausbau der Straßenbahnstrecken in der Herner Innenstadt baute die Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel ihre Strecke in der Mont-Cenis-Straße zwischen der Einmündung der Stammstraße in Herne und dem Betriebshof in Sodingen (Ausweiche Möller) zweigleisig aus. Das nachfolgende, 1927 für eine Imagepublikation der Stadt Herne aufgenommene Foto zeigt Triebwagen 10 auf dem neu ausgebauten Streckenabschnitt (Bildarchiv der Stadt Herne):

Ein weiteres zweigleisiges Streckenstück entstand zwischen der Gemeinde Börnig und der Falkschule im Verlauf der Castroper Straße. Von 8,8 Kilometern Streckenlänge waren nunmehr 3,6 Kilometer zweigleisig ausgebaut. 5,2 Kilometer, überwiegend zwischen Sodingen und Castrop, aber auch im Verlauf der Mont-Cenis-Straße im Herner Innenstadtbereich, waren jedoch weiterhin eingleisig trassiert.

Von der Endstelle in Castrop-Rauxel am Münsterplatz ist aus der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg bisher nur ein einziges Foto aufgetaucht. Das hier als Titelbild verwendete Bild mit Triebwagen 6 und Beiwagen 26 wurde Mitte der 1930er-Jahre von Karl Matern, einem Straßenbahnfreund aus Braunschweig, aufgenommen (Sammlung VDVA).

IM ZWEITEN WELTKRIEG

1939 übernahm die Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel zur Bewältigung des gestiegenen Verkehrs vier gebrauchte Triebwagen von der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG. Sie stammten ursprünglich von der Kommunalen Straßenbahn-Gesellschaft Landkreis Gelsenkirchen. Im Güterverkehr der Westfälischen Straßenbahn GmbH hatte sich der Fahrzeugtyp bereits auf dem Netz der Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel bewährt.

Mit dem Fortgang des Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche Fahrer und Schaffner der Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel zum Wehrdienst einberufen. Um dem dadurch ausgelösten Personalmangel zu begegnen, wurden im November 1939 erstmals Frauen für den Dienst als Schaffnerin eingestellt. Später wurden auch im Fahrdienst Frauen beschäftigt.

Technisch präsentierte sich der Betrieb Anfang der 1940er-Jahre in einem guten Zustand. Das belegen auch die in der folgenden Bildfolge zusammengestellten Fotos aus den 1920er, 1930er- und aus den frühen 1940er-Jahren. Alle Aufnahmen entstanden in der Herner Innenstadt. Streckenaufnahmen aus dieser Zeit sind ausgesprochen selten.

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  • Alltag in den 1920ern: Während Triebwagen 7 ankommt, verlässt Triebwagen 9 den Herner Bahnhof.
    Bildarchiv der Stadt Herne