NACH HILTROP

Die Gemeinde Hiltrop lag abseits der Hauptverkehrsstraßen. Über lange Zeit hatte sie einen dörflichen Charakter bewahrt.

Die Abteufung der Schachtanlagen Constantin X (1913) und Lothringen IV (1907) sowie der Bau neuer Bergarbeiter-Siedlungen brachte der Gemeinde neue Bürger. Am 1. April 1907 war Hiltrop nach Gerthe eingemeindet worden. Gerthe wurde bei der kommunalen Neugliederung am 1. August 1929 ein Stadtteil Bochums.

An das öffentliche Nahverkehrsnetz war Hiltrop über lange Zeit nur unzureichend angebunden: Wer nach Herne wollte, mußte mehr als einen Kilometer bis zur Siedlung Constantin gehen. Wollte man in Bochum einkaufen, war die nächste Haltestelle am Grümerbaum ebenfalls rund einen Kilometer entfernt.

AUTOBUSGESELLSCHAFT BOCHUM – HERNE – WITTEN

Um Gemeinden, bei denen sich die langfristige Investition in eine Straßenbahnverbindung (zunächst) nicht lohnte, mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen, hatten die Städte Bochum, Herne, Witten und Wanne-Eickel am 15. September 1926 zusammen mit der Westfälischen Straßenbahn und der  Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG die Autobusgesellschaft Bochum – Herne – Witten gegründet. Sie nahm am 16. Oktober 1926 eine Omnibuslinie von Bochum über Hiltrop nach Herne in Betrieb.

Die Bürger nahmen den neuen Omnibusverkehr gut an. Am 24. Dezember 1926 verlängerte die Autobusgesellschaft die Strecke über Herne hinaus nach Habinghorst.

Der neue Streckenast wurde kaum frequentiert. Vom 4. August 1927 an war die Zeche Friedrich der Große III/IV in Horsthausen Endstelle der Linie.

Am 30. Dezember 1926 eröffnete die Autobusgesellschaft Bochum – Herne – Witten eine weitere Linie über Hiltrop. Vom Herner Bahnhof fuhren die Omnibusse über Hiltrop, Gerthe, Harpen und Werne nach Langendreer.

Nicht alle Linien der Autobusgesellschaft erfüllten die an sie gestellten Anforderungen. Aus diesem Grund wurde die Gesellschaft 1928 aufgelöst. Auch der als Nachfolger gegründete Autobusbetrieb Mark blieb unwirtschaftlich. 1930 wurde der Omnibusverkehr in Herne vollständig eingestellt.

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