CRANGER KIRMES


Was wäre Wanne-Eickel ohne die Cranger Kirmes? Mit rund 3,8 Millionen Besuchern war sie auch 2023 wieder das größte Volksfest in Nordrhein-Westfalen.

Traditionell nehmen die Fahrgeschäfte und Buden den gesamten Platz zwischen dem Kanal und der Dorstener Straße in Anspruch. Mittendrin: die Linie 1 der Vestischen Straßenbahn und heute die Omnibusse der umliegenden Verkehrsbetriebe.

Im Zusammenhang mit dem Neubau der Kanalbrücke am Westhafen wurde die Trasse der Straßenbahn im Vorgriff auf einen geplanten, durchgehend zweigleisigen Ausbau der Strecke im Bereich der Auffahrten doppelgleisig angelegt. Damit entfiel die bisherige Ausweiche.

Als Ersatz diente die bereits in den 1930er-Jahren in Höhe der neuen Cranger Schule in der Dorstener Straße angelegte Ausweiche kurz vor dem heutigen Cranger Tor. Wir sehen sie auf dem nachfolgenden Bild aus dem Bildarchiv der Stadt Herne:

Während der alljährlich im August durchgeführten „Cranger Kirmes“ war die Ausweiche als besonders wichtig. Zu Kirmeszeiten verkehrte die Verstärkerlinie 1 E zwischen dem Bahnhof Wanne-Eickel und der Haltestelle „Crange, Osthafen“. Die Ausweiche wurde zum Umsetzen der Einsatzwagen genutzt.

AUTOMESSE WANNE-EICKEL

Einen solchen Einsatzwagen sehen wir auf dem Titelbild dieses Kapitels. Im August 1951, als ein unbekannt gebliebener, aus Frankreich stammender Straßenbahnfreund das Foto am Bahnhof Wanne aufnahm (Sammlung Ludwig Schönefeld), gab es zur Kirmeszeit noch eine weitere Attraktion „auf Crange“: die Automesse Wanne-Eickel.

Auf dem südwestlichen Eckgrundstück der Dorstener Straße / Hauptstraße wurden vom 10. bis zum 13. August 1951 rund 500 Personenwagen angeboten. In gewisser Weise war die Automesse ein moderner Nachfolger des traditionellen Cranger Pferdemarktes, aus dessen „Begleitprogramm“ die Cranger Kirmes entstand.

Während der Pferdemarkt bis heute ein fester Bestandteil der Cranger Kirmes ist, war die Automesse ein Flop. Zwar wurden 1953 noch 45 Prozent der seinerzeit angebotenen rund 550 Fahrzeuge verkauft. Nach wenigen Jahren jedoch kaufte man Autos beim Fachhandel.
Während der Pferdemarkt bis heute ein fester Bestandteil der Cranger Kirmes ist, war die Automesse ein Flop. Zwar wurden 1953 noch 45 Prozent der seinerzeit angebotenen rund 550 Fahrzeuge verkauft. Nach wenigen Jahren jedoch kaufte man Autos beim Fachhandel.

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