NEUE BETRIEBSFÜHRUNG

Am 1. Januar 1908 übernahm die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG die Betriebsführung aller Linien, die Siemens & Halske gebaut hatte. Die Verbindung von Bochum nach Herne blieb jedoch weiterhin im Besitz des Berliner Unternehmens.

Unter der Betriebsführung der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG erhielt die am 1. März 1896 zum Bahnhof Bochum-Süd verlängerte Linie nach Herne die Nummer 2.

NEUE GLEISE IN HERNE

Bereits vier Jahre zuvor wurden im Verlauf der Bochumerstrasse die Gleise neu angelegt. Der eigene Bahnkörper auf der Westseite der Straße wurde aufgegeben, die Trasse der Straßenbahn wurde in den Straßendamm integriert. Darüber hinaus erhielt die Bochumerstrasse nun auch gut ausgebaute Bürgersteiger für die Fußgänger.

Das Titelbild dieses Kapitels dokumentiert die Neuanlage des Straßenbahngleises. Während das ursprüngliche Gleis vermutlich noch in Betrieb ist, liegen rechts bereits die teilmontierten neuen Gleisjoche (Verlag Zeller & Vogel, Darmstadt – Sammlung Ludwig Schönefeld).

Nach dem Abschluss der Arbeiten präsentierte sich die Straße als moderne Ausfallstraße, hier aufgenommen im Jahr 1916 (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld):

ERSTMALS BIS HATTINGEN

Ab dem 15. Dezember 1912 wurde die Verbindung vom Bahnhof Bochum-Süd durch Zusammenführung mit der Linie 8 über Weitmar bis Hattingen verlängert. Diese erste Verlängerung der Linienführung über das Bochumer Stadtzentrum hinaus war jedoch nur von kurzer Dauer. Bereits 1913 wurde die Linie 2 wieder bis zum Bahnhof Bochum-Süd verkürzt.

Von 1913 bis 1927 blieb der Linienweg der „2“ unverändert.

DAUERHAFT BIS HATTINGEN

Mit der vom Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) angeregten, effizienteren Gestaltung der Straßenbahnnetze durch Gemeinschaftsverkehre wurde die Linienführung des Jahres 1912 wieder aufgegriffen. Ab dem 15. November 1927 wurden die Strecke Bochum – Herne und die Strecke Bochum – Hattingen erneut zu einer Linie 8 zusammengefügt.

Am 20. Juni 1928 wurde der Gemeinschaftsverkehr über eine Zusammenarbeit mit der Straßenbahn Herne – Recklinghausen bis nach Recklinghausen ausgeweitet.

In den Monaten zuvor, vermutlich im Frühjahr und Sommer 1927, hatte man die Bochumer Straße in Herne zweigleisig ausgebaut. Dazu wurde die Gleistrasse in die Straßenmitte verschoben. Die folgende, 1941 aufgenommene Postkarte dokumentiert diesen Ausbauzustand. Der im Bild zu sehende Omnibus wurde, hat nichts mit der Straßenbahn zu tun. Er wurde, das ist im Detail gut zu erkennen, im Ausflugsverkehr eingesetzt.

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  • Die Bochumer Straße in Herne nach dem zweigleisigen Ausbau, aufgenommen im Herbst 1941.
    Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund - Sammlung Ludwig Schönefeld