VON EICKEL

Bei der Gründung der „Kommunale Straßenbahn-Gesellschaft Landkreis Gelsenkirchen“, deren erstes Projekt der Bau einer Straßenbahnverbindung von Baukau nach Höntrop sein sollte, wurde Eickel als Sitz der neuen Gesellschaft bestimmt.

Am 26. September 1906 hatte die Gemeinde Eickel den Gesellschaftern der „Kommunalen“ zugesichert, ein passendes Grundstück für den neuen Betriebshof zu vermitteln. Das vorgesehene Grundstück lag unweit des Amtshauses an der Hordelerstrasse. Hier stand ein etwa 3,5 Morgen (0,875 Hektar) großes Gelände zur Verfügung, auf dem neben der Wagenhalle auch das Verwaltungsgebäude errichtet werden sollte.

Mit dem Bau der Straßenbahn wurden die Siemens-Schuckertwerke (SSW) beauftragt. Der Vertrag wurde am 27. April 1907 unterzeichnet. Vertragsgegenstand war die „Herstellung und betriebsfertige Montage der Gleisanlage, der Stromzuführungsanlagen und die Betriebsmittel für die elektrische Strassenbahn Baukau – Höntrop sowie die Einrichtung einer Reparaturwerkstätte in Eickel nebst Lieferung von Ersatzmaterial“.

In der Folge kümmerte sich SSW um alle weiteren, für die Ausstattung und den Betrieb der Straßenbahn notwendigen Verträge.

Den Auftrag für die Hochbauten des Betriebshofes, insbesondere für den Bau der in der modernen Eisenbetonbauweise zu erstellenden Wagenhalle und der Umformerstation erhielt die Firma Dykerhoff & Widmann. Der „mechanische“ Teil des Fahrzeugparks, insbesondere für die Aufbauten und Fahrgestelle der 19 bestellten Triebwagen, erhielt die in Hamburg ansässige Waggonfabrik Falkenriedt. Die elektrische Ausstattung lieferte SSW.

Mit der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG hatte die Kommunale Straßenbahn-Gesellschaft bereits am 29. November 1906 einen Vertrag über die gemeinsam zu nutzenden Strecken in Wattenscheid sowie für die Gleiskreuzung in Eickel ausgearbeitet. Danach sollten die Wagen der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG grundsätzlich Vorfahrt vor den Fahrzeugen der Kommunalen Straßenbahn haben.

Das Beitragsbild zeigt die Bismarckstraße in Eickel im Jahr 1905. Im Hintergrund ist rechts neben den Bäumen das Amtshaus von Eickel zu erkennen. Ab 1908 fuhr die Kommunale Straßenbahn-Gesellschaft Landkreis Gelsenkirchen über die Bismarckstraße (Verlag Reinicke & Rubin, Magdeburg – Sammlung Ludwig Schönefeld).

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