GÜTERVERKEHR

Als Folge der Mobilmachung für den Ersten Weltkrieg wurden im gesamten Ruhrgebiet die wehrfähigen Männer zum Militärdienst verpflichtet. Darüber hinaus wurden Pferde und Fuhrwerke für den Militärdienst rekrutiert.

Am 5. Januar 1917 lud das Generalkommando des 7. Armeekorps in Münster die im Industrie- und Handelskammerbezirk Essen tätigen Industrieunternehmen, Bergwerke und Verkehrsnternehmen ein. Sie wollte mit den Verantwortlichen der Betriebe erörtern, inwieweit ein Transport von Gütern über die Straßenbahnnetze möglich wäre. Im Fokus stand dabei der Transport von Kohle, Baumaterialien und Lebensmitteln.

Die Westfälische Straßenbahn GmbH gehörte zu den ersten Verkehrsunternehmen im mittleren Ruhrgebiet, die das Thema aufgriffen. Die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG begegnete dem Vorhaben dagegen anfangs recht reserviert.

Insbesondere die mittelständisch geprägte Industrie in Witten, aber auch die Hüttenbetriebe in Bochum waren daran interessiert, Kohle von den Zechen im nördlichen Ruhrgebiet über die Straßenbahnnetze zu beziehen.

EIN BESONDERES BILD

Das Titelbild zu diesem einleitenden Kapitel zum Güterverkehr mit der Straßenbahn hat eigentlich überhaupt nichts im engeren Sinne mit dem Straßenbahn-Güterverkehr zu tun. Es ist vielmehr eine ganz besondere Momentaufnahme: Triebwagen 28 der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG ist als „Sonderwagen“ mit einer Güterlore au der Bahnhofstraße unterwegs. Auf der Plattform stehen neben dem Fahrzeugführer ein Herr mit Frack und Fliege sowie ein kleiner Junge mit einem Strohhut.

Wenn Sie eine Idee haben, was der historische Hintergrund des Bildes gewesen sein könnte, melden Sie sich bitte bei webmaster[at]herner-nahverkehr.de.

Die Postkarte erschien im Verlag Franz Knaden, Bochum. Sie wurde mit freundlicherweise von Eberhard Brand, dem Ehrenvorsitzenden der Bochumer Kortum-Gesellschaft, zur Verfügung gestellt.

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