AMTSHAUS SODINGEN

Nach der Einstellung des Straßenbahnverkehrs zum Münsterplatz in Castrop-Rauxel verblieb der Gesellschaft nur noch die Stammstrecke zwischen Herne und Sodingen. Die neue Endstelle hieß fortan „Amtshaus Sodingen“.

Anders als die Nachbarstadt hielt Herne an der Straßenbahn fest. Auch in den Unterhalt der Strecke wurde weiter investiert. 1952 und 1953 wurden noch einmal rund 600 Meter Gleis zwischen der Haltestelle „Stamm“ und der Ausweiche „Möller“ erneuert. Einzelne Triebwagen erhielten eine Neulackierung.

Darüber hinaus gab es als Folge einer Initiative aus der Bürgerschaft den Versuch, die Einstellung der Straßenbahn zumindest bis zur Siedlung Teutoburgia rückgängig zu machen.

Im Dezember 1953 gelang es, die eingestellte Straßenbahnstrecke zur Ausweiche in der Siedlung Teutoburgia wieder in Betrieb zu nehmen. Weil die Fahrgäste ausblieben, wurde der Versuch zur Reaktivierung des Straßenbahnbetriebes im April 1954 abgebrochen.

Damit war das Schicksal des nördlichen Streckenastes endgültig besiegelt. Die Gleise wurden 1955 entfernt. Das sie noch gut erhalten waren, konnten sie an die Vestische Straßenbahnen GmbH verkauft werden.

ENDSTELLE VOR DEM BUNKER

Im Winter 1954/55 wurde in Sodingen für den Restbetrieb der „1“ eine neue Endstelle angelegt. Dazu wurde das Gleis in der Mont-Cenis-Straße von der Einmündung der Kirchstraße am Markt vorbei bis vor die Nordfassade des Sodinger Bunkers weitergeführt. Hier entstand eine Ausweiche zum Umsetzen der weiterhin vorhandenen Beiwagen. In Summe zwei Weichen und rund 600 Meter Gleismaterial verbaut.

Die Gesamtstrecke der Straßenbahn hatte jetzt nur noch eine Länge von 3,5 Kilometern.

Das am 13. April 1954 von Dieter Höltge aufgenommene Titelbild dokumentiert eine typische Betriebssituation in Sodingen: Triebwagen 31 und 42 kreuzen in der Ausweiche vor der Zufahrt der Zeche Mont Cenis in Sodingen (Sammlung Stefan Höltge).

Weitere Situationen aus dem Alltag der 1950er-Jahre dokumentiert der folgende Slider.

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  • In der Nachkriegszeit waren die Fahrgastzahlen der Straßenbahn anfangs recht hoch.
    Bildarchiv der Stadt Herne