Nach der Eröffnung des neuen Bahnhofs wurde die Linie 6 von der bisherigen Endstelle am alten Bahnhof Wanne über die Bahnhofstraße und die Amtmann-Winter-Straße bis zur neuen Endstellenanlage vor dem Haupteingang des Wanner Bahnhofs weitergeführt.
Ihr Linienweg hat bis heute Bestand.
In Eickel hatte man – wie beschrieben – den zweigleisigen Ausbau der Kaiser- und späteren Hauptstraße bereits vor dem Ersten Weltkrieg vorangetrieben. Mitte der 1920er-Jahre wurde Victoriastrasse in Eickel im Bereich des heutigen Sportparks begradigt und ausgebaut. Die Straßenbahn erhielt in diesem Zusammenhang mehr Raum in der Straßenmitte.
Die hier als Beitragsbild gezeigte, am 2. März 1931 verschickte Postkarte zeigt die „6“ vor dem Wanne-Eickeler Hauptbahnhof (Postkarte ohne Verlagsangabe – Sammlung Ludwig Schönefeld). Eine zeitgenössische Zugabe ist die Hindenburg-Briefmarke. Das Motiv erschien am 1. September 1928.
Nach der 1925 erfolgten Wahl Paul von Hindenburgs zum 2. Reichspräsidenten der Weimarer Republik, wurde der am 2. Oktober 1847 in Posen geborene Politiker in ganz Deutschland sehr verehrt. Im Ruhrgebiet zeichnete sich die große Wertschätzung für Hindenburg bereits früher ab: für seine Verdienste als in der Obersten Heeresleitung während des Ersten Weltkriegs.
Bereits 1918 wurde die Bahnhofstraße in den zum Amt Wanne gehörenden Gemeinden Wanne und Eickel in Hindenburgstraße umbenannt. Als am 19. September 1925 der Regierungszuges mit Paul von Hindenburg im Salonwagen kurz in Wanne-Eickel anhalten musste, wurde dies zum medialen Ereignis. Unmittelbar nach der Stadtwerdung Wanne-Eickels, am 28. April 1926, wechselten dann auch die Bahnhofstraße sowie die Viktoria- und Kaiserstraße im Amt Eickel ihre bisherigen Namen und wurden zur Hindenburgstraße.
1933 ermöglichte Hindenburg den Nationalsozialisten den Zugang zur Regierungsgewalt. Die Unterstützung der neuen Machthaber führte dazu, dass die Hindenburgstraße ihren Namen bis zum Kriegsende behielt. Nach einem am 5. März 1946 eingeleiteten Intermezzo als Friedrich-Ebert-Straße heißt der Straßenzug seit dem 3. November 1947 auf gesamter Länge Hauptstraße. Lediglich ihr nördliches Stück, beginnend am Cranger Tor, trägt seit dem 24. Februar 1982 die Bezeichnung „An der Cranger Kirche“.
Die Bildfolge dokumentiert das Verkehrsgeschehen und die vielseitige Geschäftswelt in der Hindenburgstraße von Anfang der 1920er-Jahre bis in die 1940er-Jahre.