Nach der Einstellung der Gemeinschaftslinie 11 schickte die Vestische Kleinbahn GmbH vom 20. Mai 1930 an eine neue Linie nach Wanne-Eickel: die Linie 7.
Wie die Linie 1 kam auch die Linie 7 vom Hauptbahnhof Recklinghausen. Ihre Linienweg führte jedoch über Scherlebeck und Langenbochum nach Herten. Von dort fuhr sie gemeinsam mit der Linie 1 zum Hauptbahnhof nach Wanne-Eickel.
Mit der Weiterführung der Linie 7 wurde der 20-Minuten-Takt zwischen Herten und Wanne-Eickel durch einen 15-Minuten-Takt abgelöst. Die Wanne-Eickeler Zeitung nahm dies in der Ausgabe vom 17. Mai 1930 zum Anlass an die Vestischen Kleinbahnen zu appellieren, den Takt noch weiter auf einen 10-Minuten-Takt zu verdichten. Eine Bitte, der die „Vestischen Kleinbahnen“ nicht folgten.
Dies lag vor allem daran, dass die Vestischen Kleinbahnen an zentralen Punkten ihres Netzes, insbesondere in Buer, Herten, am Recklinghausener Hauptbahnhof schon in den 1930er-Jahren einen Rundumanschluss für alle Straßenbahnlinien ermöglichten. Dies war nur möglich, wenn alle Linien im gleichen Takt verkehrten.
Nicht erfüllt wurde auch der Wunsch der Wanne-Eickeler Journalisten, an Wochenenden ermäßigte Fahrpreise zwischen der Stadt und dem zur Naherholung genutzten Waldgebiet nördlich der Emscher anzubieten.
LINIENWEGÄNDERUNG
Bereits am 15. Februar 1934 wurde der Linienweg der „7“ ab Herten geändert. Sie fuhr nunmehr über Hochlarmark zum Bahnhof Recklinghausen-Süd.
Am 1. Juni 1946 kehrte die „7“ auf das Wanne-Eickeler Stadtgebiet zurück. Bis zum 3. Oktober 1948 ersetzte sie die Linie 1 auf dem Abschnitt von Herten bis zur zerstörten Kanalbrücke am Westhafen.
Die Linie 1 pendelte 1946/47 im 30-Minuten-Takt zwischen dem Hauptbahnhof in Wanne-Eickel und der Haltestelle Wanne-Eickel, Westhafen. Als Wegleitung für die Fahrgäste gab es im Fahrplan den Hinweis Weiterfahrt nach Herten und Recklinghausen mit der Linie 7 ab Emscherbr. (700 m Fußweg).
Vom 4. Oktober 1948 bis zu ihrem endgültigen Abschied am 30. April 1973 fuhr die „7“ von Herten zunächst bis zum Gasthaus Katzenbusch im Hertener Volkspark, dann ab dem 18. Mai 1950 bis zur Hohewardstraße uns schließlich ab dem 1. Februar 1952 zu ihrer langjährigen Endstelle am Nonnenbuschweg an der Stadtgrenze zwischen Herten und Recklinghausen.
Gute Fotos der Linie 7 in Wanne-Eickel sind mir bisher leider nicht bekannt. Das hier als Beitragsbild genutzte Postkartenmotiv aus einer Mehrbildkarte der Dortmunder Kunstanstalt Hermann Lorch könnte einen Triebwagen der „Vestischen“ als Linie 7 zeigen (Sammlung Ludwig Schönefeld).